Zu Besuch bei..
der OG Aargau
Als Fortsetzung der Serie «Zu Besuch bei unseren OGs»:
Mein erster Besuch bei der OG Aargau fand an einem bewölkten Donnerstagnachmittag im Herbst statt. Glücklicherweise fand das Navi den «Geisseschache» bei Brugg problemlos und ich stellte fest, dass sich der wunderbar idyllisch anmutende Trainingsort der OG mitten auf einer Insel in der Aare befindet. Heiri Amhof, der Präsident der OG, war bereits vor Ort und hiess mich willkommen. Zudem liess er es sich nicht nehmen, mich allen anwesenden Mitgliedern grad persönlich vorzustellen, was für mich sehr angenehm war. Ohne irgendwelche Vergleiche anstellen zu wollen, möchte ich an dieser Stelle doch anmerken, dass ich analog zu meinem Besuch in der Ostschweiz so herzlich empfangen wurde, dass ich mich auch im Aargau grad ein bisschen zuhause fühlte.
Ich hatte im Vorfeld bereits gehört, dass der Altersdurchschnitt in der OG bei Mitte 70(!) liegt und war entsprechend neugierig und gespannt. Ehrlich gesagt war ich noch nie in einer Hundegruppe bzw. auf einem Hundeplatz unterwegs, wo sich so viel Lebens- und Hundeerfahrung zentrierte.
Zuallererst fiel mir auf, dass ich bei meiner Ankunft praktisch sofort entschleunigte und für ein Weilchen in einen anderen «Zeitstrom» hineingeriet. Doch, das kann ich sagen: Im Geisseschache ticken die Uhren irgendwie anders. Man hat Zeit – sei es, um miteinander einen Schwatz zu halten, mit diesem oder jenem Hund zu schäkern, einen Spaziergang zu machen, zu fachsimpeln oder einander beim Training zuzuschauen. Alles ging einfach unheimlich entspannt und in Harmonie vonstatten – ohne dass mir als Aussenstehende klar war, wer oder was die Choreographie eines Trainingsnachmittags bestimmte. Zugleich hatte ich den Eindruck, dass jede und jeder das trainieren und machen konnte, was er oder sie für sich geplant hatte. Und das waren doch ganz unterschiedliche Dinge. Meistens ging Vieles gleichzeitig vonstatten, was der wunderbare «Platz» problemlos hergibt, da er einfach riesig ist. Es gab gemeinsame Trainingsmomente, wo alle zusammen die Hunde frei ablegten oder Phasen, wo eine Gruppe die Hunde zusammen herumtollen liess, während einige andere einzeln etwas trainierten.
Über allem lag eine Ruhe und eine unaufgeregte Freundlichkeit und ich erhielt den Eindruck, dass es für alle Menschen und Hunde in der OG Aargau einen Platz gibt, an den sie gehören und an dem sie sich wohlfühlen. Dass das Zusammenkommen den Menschen und Hunden Freude macht, war deutlich zu spüren und ich staunte nicht schlecht, dass trotz der Tatsache, dass die OG leider kein Vereinslokal hat, plötzlich überall Stühle aus den Autos gezaubert wurden, kühle Getränke und selbstgebackene Kuchen oder feine Eingeklemmte die Runde machten. Grad so, wie auch das Training - für mich unsichtbar orchestriert – anfängt und aufhört, so entstand und endete das gemütliche Zusammensein und es war, leider, Zeit, mich wieder auf den Heimweg zu machen.
Liebe Menschen und Hunde der OG Aargau: Vielen Dank, für das herzliche Willkommen und die schönen Stunden bei euch. Gerne möchte ich ab und zu ein bisschen Geisseschache-Luft schnuppern und mich entschleunigen lassen. Ich finde es bemerkenswert und schön, dass bei euch alle trainieren können/dürfen, egal welchen Alters oder wie ambitioniert die Menschen sind!
Wer mehr über die OG-Aargau erfahren möchte, hier gibt es das Exklusiv-Interview mit deren langjährigen Präsidenten Heiri Amhof!
Sarah von Wartburg
Sekretariat SRSC